DSGVO und LinkedIn: Passt das zusammen?
Die DSGVO wirkt sich maßgeblich auf Unternehmen und Dienstleister aus, vor allem auf jene, die online agieren und Zugriff auf persönliche Daten von EU-Bürgern haben.
LinkedIn, das renommierte soziale Netzwerk mit über 946 Millionen Mitgliedern weltweit, stellt da keine Ausnahme dar. Als Treffpunkt für Fachleute, die sich vernetzen, weiterbilden und neue berufliche Möglichkeiten erkunden möchten, sammelt und verwendet LinkedIn ebenfalls eine beträchtliche Menge an persönlichen Daten.
In diesem Artikel kläre ich für Dich, ob LinkedIn wirklich DSGVO-konform operiert und worauf Du achten solltest, wenn Du die Plattform nutzt.
Inhalt:
- LinkedIn im Überblick: Von der Gründung bis heute
- Was LinkedIn alles über Dich weiß: Ein Blick hinter die Kulissen
- DSGVO-Konformität bei LinkedIn: Was Du wissen und tun musst
- DSGVO-Konformität von LinkedIn: Zwischen Kritik und Transparenz
- Sicherheit auf LinkedIn: Dein Wegweiser
- Professionelle Gestaltung Deiner Unternehmensseite auf LinkedIn: Impressum und Datenschutzhinweise
- Abschließende Gedanken zur DSGVO und LinkedIn
1. LinkedIn im Überblick: Von der Gründung bis heute
2002 ins Leben gerufen, betrat LinkedIn im Mai 2003 die digitale Bühne. Es avancierte schnell zum professionellen sozialen Knotenpunkt, der weltweite Fachkräfte nicht nur verbindet, sondern ihnen auch die Tür zu aktuellen Trends, Weiterbildungen und Karriereperspektiven öffnet. Über den Zeitverlauf kristallisierte sich LinkedIn als essenzielle Anlaufstelle für Experten aller Fachbereiche und Karrierephasen heraus.
Die Dienstpalette von LinkedIn ist breitgefächert: Sie reicht vom beruflichen Austausch über Stellenanzeigen und Unternehmensauftritte bis hin zu Bildungsangeboten und vielem mehr. Im Kern hat sich LinkedIn zu einer digitalen Drehscheibe für Fachkräfte gewandelt – ob es nun darum geht, Branchennews zu teilen, neue Jobchancen auszuloten oder Geschäftskontakte zu pflegen.
Mittlerweile zählt LinkedIn 700 Millionen Mitglieder aus über 200 Ländern und Regionen. Jede Sekunde treten zwei neue Mitgliedern bei. Jedoch sind mit dieser Reichweite auch gewisse Verantwortlichkeiten verbunden. In Anbetracht der enormen Datenmengen, die LinkedIn akkumuliert, steht der Schutz der Privatsphäre und die Datenrechte der Nutzer im Fokus.
Doch bevor wir tiefer in die DSGVO-Thematik einsteigen, werfen wir einen Blick darauf, welche Informationen LinkedIn genau von seinen Nutzern erfasst.
2. Was LinkedIn alles über Dich weiß: Ein Blick hinter die Kulissen
Beim Navigieren durch LinkedIn werden verschiedenste Datenkategorien erfasst. Ein kurzer Überblick:
- Start-Infos: Sobald Du den ersten Schritt machst und ein Konto auf LinkedIn anlegst, werden Basisdaten wie Name, E-Mail und Passwort notiert.
- Profil-Details: Hier geht’s ans Eingemachte. Von deiner beruflichen Laufbahn über Bildung, besondere Fähigkeiten, erhaltene Empfehlungen bis zu allem, was Du bereitwillig preisgibst – LinkedIn hat den Überblick.
- Netzwerk-Insights: Wer gehört zu deinem beruflichen Kreis? Wen könntest Du vielleicht kennen? Wer hat einen Blick auf Dein Profil geworfen und wie sind die Verbindungen gestaltet? LinkedIn behält all dies im Auge.
- Nutzerverhalten: Es wird genau verfolgt, wie Du Dich auf der Plattform bewegst. Welche Seiten rufen Dein Interesse hervor? Welche Features ziehen Dich an? Wieviel Zeit investierst Du? LinkedIn notiert fleißig mit.
- Kommunikations-Logs: Bei jeder Interaktion, sei es ein Austausch, eine Nachricht, die Du versendest oder erhältst, hält LinkedIn die Ohren steif und speichert relevante Daten.
- Technik & Ortung: Nicht zuletzt interessiert sich LinkedIn auch für das Gerät, mit dem Du online gehst, samt spezifischer Einstellungen und dem Betriebssystem. Dazu gesellen sich Infos wie IP-Adresse und sogar, wo Du Dich gerade befindest.
Jetzt rätselst Du sicherlich: Wofür braucht LinkedIn all diese Informationen?
Einsatzzwecke der gesammelten Daten von LinkedIn:
LinkedIn hat für die Menge an Daten, die es sammelt, ganz bestimmte Verwendungszwecke im Visier, darunter:
Was LinkedIn mit Deinen Daten wirklich macht: Ein Tiefeneinblick
- Anpassung & Service-Optimierung: LinkedIn zieht Deine Daten heran, um die Plattform für Dich maßzuschneidern. Ob es nun darum geht, passende Jobmöglichkeiten, potentielle Kontakte oder themenrelevante Inhalte anzubieten – alles wird auf Dein Profil zugeschnitten.
- Ein sicherer Hafen: Sicherheit steht an erster Stelle. Deine Daten sind nicht nur für personalisierte Inhalte da; sie helfen auch dabei, die Plattform sicher zu halten. LinkedIn achtet darauf, verdächtige Aktivitäten zu identifizieren und unzulässige Handlungen einzudämmen, um die Gemeinschaftsrichtlinien zu wahren.
- Direkter Draht zu Dir: Ob Aktualisierungen, Benachrichtigungen oder gezielte Werbung – LinkedIn setzt Deine Daten ein, um die Kommunikation zu Dir aufrechtzuerhalten und stets relevant zu bleiben.
- Innovation & Evolution: Deine Daten sind das Sprungbrett für LinkedIn’s Weiterentwicklung. Durch das Studium des Nutzerverhaltens und das Sammeln von Feedback treibt LinkedIn stetige Verbesserungen und die Einführung neuer Features voran.
Allerdings sollte sichergestellt sein, dass bei jedem Dateneinsatz die rechtlichen Rahmenbedingungen, besonders die DSGVO, nicht außer Acht gelassen werden. Lass uns nun tiefer eintauchen und erforschen, wie LinkedIn diese Regelwerke tatsächlich befolgt.
3. DSGVO-Konformität bei LinkedIn: Was Du wissen und tun musst
A) Auftragsverarbeitungsvertrag
LinkedIn & DSGVO: Mit dem richtigen Vorgehen kann LinkedIn tatsächlich DSGVO-konform genutzt werden. Ein Schlüssel dazu? Der Abschluss eines Auftragsverarbeitungsvertrages. Den AVV für LinkedIn findest Du hier https://de.linkedin.com/legal/l/dpa.
B) Cookies
Rechtssicherheit auf Deiner Webseite: Wenn Du LinkedIn auf Deiner Webseite einbindest, gibt es einige wichtige Punkte, die Du in Deiner Datenschutzerklärung berücksichtigen solltest:
- Soweit Du LinkendIn Insight Tags verwendest: Der Hinweis, dass LinkedIn Cookies in Deinem Browser platziert.
- Eine klare Aufklärung darüber, welche Informationen durch den Cookie gesammelt werden und mit welchem Ziel.
- Angaben zur Speicherdauer dieser Daten.
- Eine klare Information darüber, dass Benutzer der Speicherung und Verarbeitung ihrer Daten jederzeit widersprechen können.
C) Datenschutzerklärung
Dein Werkzeug für die Datenschutzerklärung: Auf der Suche nach einem passenden Text? Unser Datenschutzgenerator steht für Dich bereit. Einfach und effizient – buche unseren Generator (https://easyrechtssicher.de/produkte/datenschutz-generator/) und bringe Deine Webseite auf den neuesten rechtlichen Stand.
4. DSGVO-Konformität von LinkedIn: Zwischen Kritik und Transparenz
LinkedIn – das soziale Netzwerk für Berufstätige – steht in der Kritik, wenn es um den Datenschutz seiner europäischen Nutzer geht. Obwohl die Datenverarbeitung in Irland, einem EU-Land, stattfindet, wandern Daten dennoch über den Atlantik in die USA, ein Land, das immer wieder für sein unzureichendes Datenschutzniveau kritisiert wird.
Hinzu kommt die Frage der Transparenz. Viele behaupten, dass LinkedIn’s Datenschutzerklärung trotz ihrer ausführlichen Informationen recht undurchsichtig ist. Ist es für den durchschnittlichen Nutzer wirklich leicht, zu verstehen, welche Daten erfasst und wie sie verwendet werden? Und bietet LinkedIn seinen Nutzern genug Kontrollmöglichkeiten, vor allem im Hinblick auf Tracking und personalisierte Werbung?
Tracking-Technologien wie Cookies sind zwar DSGVO-konform, erfordern aber klare Zustimmung. Kritiker werfen LinkedIn vor, dass deren Einwilligungsmechanismen nicht genügend Transparenz und Wahlmöglichkeiten bieten.
Auch die personalisierte Werbung ist ein Dorn im Auge vieler. Nutzt LinkedIn tatsächlich in zu hohem Maße Daten seiner Nutzer für Werbezwecke? Einige sagen, dies gehe zu Lasten der Privatsphäre und sei nicht im Einklang mit der DSGVO.
Diese Bedenken sind nicht nur für Unternehmen, sondern auch für Nutzer relevant. Es ist essentiell, die eigenen Datenschutzrechte zu kennen und entsprechend zu handeln.
Für unsere Kunden von easyrechtssicher ist das jedoch kein Problem. Wir überprüfen die Tools, die Du nutzt, und sorgen dafür, dass Deine Datenschutzerklärung stets aktuell ist.
Bleib stets informiert! Möchtest Du immer über juristische Updates rund um das Thema DSGVO informiert bleiben? Dann melde Dich zu unserem Newsletter an. Ein wertvoller Ratgeber in der komplexen Welt des Datenschutzes.
Im nächsten Abschnitt erhältst Du praktische Tipps, wie Du LinkedIn sicher nutzen und rechtssicher in Deine Webseite integrieren kannst.
5. Sicherheit auf LinkedIn: Dein Wegweiser
Mit der fortschreitenden Digitalisierung unserer Arbeitswelt ist ein professionelles Auftreten auf Plattformen wie LinkedIn unabdingbar. Doch wie navigiert man sicher in diesem Meer von Informationen? Hier sind einige Schritte, die Du beachten solltest:
Zunächst einmal: Sorge stets für eine solide Datenschutzgrundlage. Hier empfehle ich Dir ein automatisiertes Instrument, wie es unser Datenschutzgenerator bietet. Ein kleiner Schritt für Dich, ein großer Schritt für den Schutz Deiner Daten.
Des Weiteren, sei Dir der Natur von LinkedIn stets bewusst. Überlege genau, welche Details Du preisgibst. Erinnerst Du Dich an den alten Spruch: „Denke, bevor Du sprichst“? Auf LinkedIn könnte er lauten: „Überlege, bevor Du postest“. Schließlich weißt Du nie, wer in den Weiten dieses Netzwerks mitliest. Halte besonders sensible Daten stets unter Verschluss und sei zurückhaltend, wenn es um Kontaktinformationen geht.
Und schließlich die Cookies, diese kleinen, unscheinbaren Datenpakete. LinkedIn setzt sie ein, um Dein Erlebnis zu personalisieren. Aber Du hältst die Zügel in der Hand: Entscheide in den Einstellungen, welche Cookies für Dich arbeiten dürfen und welche nicht. Und falls Du noch einen Schritt weitergehen möchtest, dann werfe doch einen Blick in die Einstellungen Deines Browsers und steuere, wie dieser mit Cookies umgeht.
Mit diesen Ratschlägen bist Du gut gewappnet, um LinkedIn sicher und effizient zu nutzen.
6. Professionelle Gestaltung Deiner Unternehmensseite auf LinkedIn: Impressum und Datenschutzhinweise
In der digitalen Geschäftswelt gibt es Aspekte, die nicht nur rechtlich, sondern auch für den Aufbau von Vertrauen unerlässlich sind. Ein sauberes Impressum und klare Datenschutzhinweise auf Deiner LinkedIn-Unternehmensseite gehören definitiv dazu. Doch wie bindet man diese richtig ein?
Das Impressum Einbinden:
- Starte, indem Du Dich bei LinkedIn einloggst und Dich zu Deiner Unternehmensseite begibst.
- Unter „Verwalten“ findest Du den Tab „Einstellungen“, der Dich direkt zur Rubrik „Impressum“ leitet.
- Hier füllst Du alle notwendigen Informationen Deines Unternehmens aus. Denke an Aspekte wie Unternehmensname, Rechtsform, Sitz, Handelsregister-Nummer und Kontaktdaten. Nicht zu vergessen, Angaben zu Geschäftsführern oder Vorständen, falls zutreffend.
- Bei easyrechtssicher haben wir übrigens einen speziellen Impressumsgenerator für Social Media, der Dir das Leben leichter macht. Ein Blick lohnt sich!
Die Datenschutzhinweise Einbinden:
- Da LinkedIn hier leider keine spezielle Rubrik bietet, nutzen wir den „Über uns“-Bereich als Workaround.
- Innerhalb des „Beschreibung“-Abschnitts fügst Du einen Hinweis zu Deiner Datenschutzerklärung ein. Ein einfacher Satz genügt, z.B. „Unsere Datenschutzerklärung findest Du hier: [Link zur Datenschutzerklärung Deiner Website]“.
- Die Datenschutzerklärung selbst sollte klar darlegen, welche Daten erfasst werden, warum und wie diese verwendet werden und wie Nutzer ihre Datenschutzrechte ausüben können.
Ein abschließender Tipp aus dem Hause easyrechtssicher: Es reicht nicht, diese Punkte nur einmal zu setzen. Das digitale Geschäft ist dynamisch, genauso sollten Impressum und Datenschutzhinweise sein. Halte beides aktuell. Für unsere Kunden nehmen wir uns dieser Sorge an, sodass sie sich voll und ganz auf ihr Kerngeschäft konzentrieren können.
7.Abschließende Gedanken zur DSGVO und LinkedIn
In der digitalen Welt, in der Daten oftmals als das „neue Gold“ betrachtet werden, steht LinkedIn, als Plattform von solch immensem Ausmaß, im Zentrum der Debatte um Datenschutz und DSGVO-Konformität.
LinkedIn, obgleich sie versichern, die Bestimmungen der DSGVO zu erfüllen, wird nicht von Kritik und Sorgen verschont. Besonders punktet die Kritik in Bezug auf die Datenverarbeitungstransparenz und die Nutzerkontrollen. Hinzu kommt die ständige Debatte über Datenübertragungen in die USA, ein Thema, das die Datenschutzgemeinschaft schon seit einiger Zeit beschäftigt.
Das bedeutet jedoch nicht, dass LinkedIn nicht im Einklang mit der DSGVO verwendet werden kann. Mit der richtigen Herangehensweise – wie dem Abschluss eines Auftragsverarbeitungsvertrags und klaren Angaben in der Datenschutzerklärung – kann die Plattform rechtssicher genutzt werden.
Doch Vorsicht ist geboten: Das Teilen von Informationen auf LinkedIn erfordert Achtsamkeit. Und vergiss nicht die Bedeutung von Cookies und die Notwendigkeit, sowohl Impressum als auch Datenschutzhinweise in deiner Unternehmensseite korrekt zu integrieren.
Zum Abschluss möchte ich betonen, dass der Schlüssel zur DSGVO-Konformität in ständiger Aufmerksamkeit und Aktualität liegt. Mit Werkzeugen wie easyrechtssicher kannst Du diesem Pfad sorgenfrei folgen, stets sicher, dass Deine Datenschutzerklärung den neuesten Standards entspricht.
Mehr über die DSGVO erfährst Du hier.
Désirée Jäger, LL.M. Désirée hat sich bereits im Studium mit dem Datenschutz beschäftigt und Ihre Masterarbeit dem Thema: „Die Übermittlung personenbezogener Daten an Empfänger in Drittländer nach Anforderungen der DSGVO“ gewidmet. Sie war einige Zeit als Contract- und Claim-Managerin im maritimen Sektor tätig und hat Vertrags- sowie Claimverhandlungen geführt. Jetzt unterstützt sie Paragraf 7 bei der Lösung rechtlicher Probleme von Unternehmen.